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Cake day: June 13th, 2023

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  • Boa, wieso müssen wir uns in diesem Land eigentlich jedes halbwegs progressive Vorhaben immer bis zum Scheitern zerpflücken lassen??

    Die Entkriminalisierung war ursprünglich eines der wenigen intern “unkontroversen” Projekte der Ampel, das die Einlösung einer progressiven Kernforderung (Grüne + FDP) der letzten Jahrzehnte mit signifikanten Einsparungen an Justiz- under Verwaltungskosten (SPD) verbunden hätte…an sich also erst mal alles Tutti Frutti!

    Status?

    • Zunächst: Lauterbach präsentiert einen handwerklich unterirdischen Referentenentwurf, der Anbaugenossenschaften behördlich totreguliert, effektiven Eigenanbau faktisch ausgeschlossen und Konsum in der urbanen Öffentlichkeit letztlich verunmöglicht hätte
    • Dann: BT-Ausschuss bessert nach viel Kritik nach und bringt nach monatelangem harten Ringen einen halbwegs tolerablen Kompromiss zu Stande - Einbringung ins Plenum, Lesung und Verabschiedung sollten zeitnah erfolgen.
    • Nun: Law-and-Order Fraktion der SPD fürchtet um sein lieblings Schikanewerkzeug, bedient das drogenpolitische Framing der konservativen Opposition und torpediert letztlich den mit Müh und Not gefundenen Koalitionskompromiss
    • Bald?: Ampel-Koalition wird final abgewickelt, Kanzler Merz steht einer neuen rechtspopulistisch / reaktionären Koalition vor und jegliche Legalisierungsbemühungen sind erst mal wieder für weitere 16 Jahre ad acta gelegt…

    Liebe SPD, ich hasse euch auch! ♥




  • Gekommen um zu bleiben!

    Zwar ist die UX derzeit durch das Patch-Chaos etwas beeinträchtigt, jedoch tut das weder der grundsätzlichen Idee hinter dem Fediverse noch meiner damaligen Motivation Reddit zu verlassen einen Abbruch — natürlich ist hier noch nicht so viel Interaktion und Content wie bei den kommerziellen Konkurrenten vorhanden, doch dafür fühlt es sich heimelig und ein bisschen nach “der guten alten Zeit” des frühen Internets an.

    …deinen Kommentar zu unserer BReg kann ich hingegen nicht ganz einordnen, bzw. halte ihn an dieser Stelle jedenfalls für unangebracht!

    Gedenkst du zurückzuwechseln oder weshalb der Faden?





  • Ich schwanke inzwischen täglich zwischen Sprachlosigkeit und tiefen Zynismus darüber, dass wir und der sog. “Westen” anscheinend werde Willens noch in der Lage sind, unsere in Sonntagreden ach so häufig beschworene Werteordnung und die europäische Sicherheitsarchitektur tatsächlich auch einmal zu verteidigen, wenn sie durch einen faschistisch-imperialen Diktator zur Probe gestellt wird. Haben wir jegliche Lektionen des 2. WK völlig vergessen? … Gemessen an den Kosten des zukünftigen Sicherheitsdilemas in Folge eines russischen Sieges sind die Ukrainehilfen finanziell ein Tropfen auf dem heißen Stein, ganz zu schweigen von den humanitären Folgen eines solchen Ausgangs…

    Wenn wir wollten hätten die Ukraine durch Hochskalierung unserer Rüstungswirtschaft die russischen Streitkräfte inzwischen bis hinter den Ural ficken können, aber nein - Zögern und Zaudern bestimmt auch im 2. Jahr des Krieges weiterhin den Innerdeutschen Diskurs… Ich hab so genug… Vielleicht verdienen wir es einfach nicht souverän und in Freiheit zu leben, wenn uns schon Geld - nicht einmal deutsche Menschenleben - uns das Opfer dieser Freiheit nicht wert sind!



  • Hins. des Risikoprofils auf individueller Betrachtungsebene völlig richtig was du hier schreibst. Nichtsdestotrotz sollten wir m.E. auf strategisch-kollektiver Ebene dafür Sorge tragen, dass insb. im Bereich Informationstechnologie, Abhängigkeiten & Angriffspunkte gegenüber feindlich gesinnten Drittstaaten (“Feindstaaten” bitte nicht als terminus technicus i.S.d. UN-Charta verstehen!) möglichst vermieden und abgebaut werden - Russland und China sind hier nur die offensichtlichsten Beispiele imperial-nationalistisch-autokratischer Großmächte, deren Außenpolitiken mit unseren Interessen und Werten erkennbar kollidieren und denen gegenüber sich Deutschland / Europa daher nicht weiter exponieren sollte

    … mit einigen Einschränkungen gilt das gleiche selbstverständlich auch bzgl der USA, falls du vor dem Hintergrund NSA mit “befreundete Staaten” hierauf hinaus wolltest…









  • Germany’s strategy of going all-in on LNG has been a colossal failure, and I do not believe going all-in on any other energy sources is wise. Diversification of energy grids is almost always the best strategy, as it mitigates risks which are as yet unforeseen. Let’s build wind and solar, but let’s also build nuclear. Worst case scenario Germany has lots of clean energy.

    There is nothing wrong with diversification, but it is always a question of how much bang for the buck you get in the end - especially against the background of the politically explosive debate about electricity prices. The real costs of nuclear power (including risk insurance, etc.) are immense and one must honestly ask oneself what amount of renewable energy one can get on the grid with the same investment in a realistic time. Given that Flamanville, Olkiluoto and Hinkley Point will be / already are all massively over budget, I assume that with the expansion of the trans-European grids (HVDCs) and seasonal storage of green hydrogen, methane, etc. we will probably achieve this goal better and cheaper…

    Canada and Australia are #2 and #4 producers of uranium. Uranium mining is extremely distributed, and we have no strategic risk of losing access.

    OK, point taken - assuming that their deposits are sufficient for the uranium demand of the whole western world for the next 50-100 years (?), supply may be regarded as secured.

    We do not shut down nuclear plants. They are not quick-fire generation. They stay in operation indefinitely, and provide stable power during periods of low sun and wind. They make an excellent complement to renewable grids which are subject to high volatility.

    Correct, that is exactly the problem: Without an unconditional feed-in guarantee (i.e. even at times when the nuclear power plants could operate economically on the common European electricity market), no operator would agree to produce nuclear energy. This, in turn, ensures that any power plants that cannot be shut down quickly enough (especially nuclear and coal-fired) have the effect that wind farms, in particular, often have to be taken off the grid. Since this is also connected with compensation payments to the wind power operators, these are external costs of nuclear power which we all (private households and industry) have to pay via our electricity price…


  • Don’t get me wrong, I am not a fundamental opponent of nuclear power, but I would like to point out that at this point in time I think we can achieve our goal of an emission-free energy sector faster and more cost-efficiently if we focus our political, regulatory and economic efforts entirely on the development and scale up of renewable energy and storage technologies - not to mention the fact that the supply chain for uranium (Russia, Niger, China, Kazakhstan, etc) and the security of supply with sufficient cooling water are by no means secure at present and in times of worsening climate change…

    Apart from that, nuclear power plants cannot be shut down fast enough and are therefore not realy compatible with an energy mix that is largely based on renewables…